Im Fokus (1):
BRAVE NEW PSYCHOLOGY?
Kein Tag vergeht, an dem mir nicht Berichte über KÜNSTLICHE INTELLIGENZ in all ihren Facetten in mein Mailpostfach flattern, mir bei Instagram oder Facebook vorgeschlagen werden. Tja, der Algorithmus funktioniert offensichtlich. Ich gebe zu, ich bin sehr technikbegeistert. ChatGPT? Habe ich selbstverständlich auf meinem smarten Phone. Wobei ich meine Texte auch in Zukunft immer selbst verfassen werde. Mit Garantie. :)
Mit diesem APROPOS starte ich eine Serie zu diesem so weitreichenden und uns alle betreffenden Thema unserer Zeit – konkret lege ich einen ersten Fokus auf die aktuelle Bedeutung der KI in der Psychologie und Psychotherapie. Was sagt aktuell die Wissenschaft dazu? Nein, halt! Zunächst: Was sagen aktuell all die Berufssparten, die sich um die Seele und das Wohlbefinden von Menschen kümmern? Wird Künstliche Intelligenz „uns“ in unseren Tätigkeiten ersetzen können?
Wird der „Künstlichen Intelligenz“ gar wegen des Wortes „Intelligenz“ etwas Menschliches zugesprochen? ... Ist doch ein spannender Gedanke.
Die Meinungen unter meinen Kolleg*innen sind geteilt. Manche sagen, dass sie um ihre Arbeitsplätze fürchten, andere begegnen der KI eher mit Neugierde bis hin zu Offenheit für die Chancen und Verbesserungen, die darin stecken können. Und zu Letzteren zähle auch ich mich.
Der deutsche Ethikrat (www.ethikrat.de) hat sich ausführlich mit dem Thema „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ befasst und im März 2023 eine Stellungnahme verfasst. Darin hat man sich darauf geeinigt, dass KI immer kontext-, anwendungs- und personenspezifisch erfolgen muss.
Was wohl viele brennend interessiert: Kann eine „Künstliche Intelligenz“ wirklich auf Menschen eingehen? Kann sie einfühlsam sein?
Bei KI geht es immer um Simulationen. Auch Empathie kann entsprechend simuliert werden. Ein Avatar, der das Gesicht empathisch verzieht, wenn ich ihm sage, dass es mir heute nicht so gut geht, kann schon effektiv sein. Und genau darum geht es: Hat es bei einem Menschen einen Effekt? Und wenn ja, welchen. Daher ist es wichtig, wissenschaftlich begleitet, zu beobachten, ob die „gespielte“ Empathie des Avatars dem Menschen wirklich guttut. Es kann auch sein, dass ein Avatar einen in einer traurigen Situation bemitleidet und dann ist es wohl eher ein Schlag in die Magengrube.
Meine Meinung: Bei schweren psychischen Störungen kann KI eine „face to face“-Therapie nicht ersetzen.
Doch: In einer idealen Welt gibt es ausreichend Therapieplätze für alle Menschen. Aber unsere Welt ist alles andere als Ideal. Und da können aus meiner Sicht unterstützende oder überbrückende Maßnahmen durch KI sehr hilfreich sein. Es ist doch besser in der Wartezeit einen KI-Chatbot nutzen zu können, als gar keine Unterstützung zu bekommen. Neueste Studien zeigen bei leichtgradig ausgeprägten psychischen Störungen deutlich positive Effekte durch Anwendung eines KI-Chatbots. Du möchtest mehr dazu wissen? Dazu gibt‘s einen aktuellen Post in meinen SocialMedia-Accounts auf Instagram und Facebook.
Verwehren wir uns nicht gegen Künstliche Intelligenz.
Sie ist ohnehin gekommen, um zu bleiben.
Lernen wir vielmehr mit Offenheit und Neugierde DIGITAL LITERACY! Wenn wir digital kompetent sind, dann können wir auch der KI kritisch und differenziert begegnen und sie dort nützen, wo sie uns beruflich wie auch persönlich hilfreich ist. Wo sie uns Möglichkeiten eröffnet, die zuvor niemals zu erreichen gewesen wären. Wo …
Bleibt neugierig! Fortsetzung folgt ...
Wie ist eure Meinung zu KI?
Ich freue mich auf eure Kommentare und einen regen Austausch zu diesem so spannenden Thema unserer aktuellen Zeit und der Gestaltung unserer Zukunft in meinen Accounts auf Instagram und Facebook.